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Leitidee

Immer wieder werden Erziehungsverantwortliche (Lehrer:innen, Pädagog:innen, Eltern u. a.) mit als destruktiv, „auffällig“ und auch gewalttätig erlebten Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen konfrontiert. Diese Kinder und Jugendlichen fordern alle heraus, die mit der Erziehung von jungen Menschen befasst sind. Viele Erziehungspersonen sind mitunter ratlos, wie sie auf diese Verhaltensweisen kompetent reagieren sollen, oder ziehen sich zurück, lassen gewähren oder geraten in eskalierende Machtkämpfe, die zu weiterer Verzweiflung und Ohnmacht führen können. Die Mehrzahl von ihnen macht dabei die Erfahrung, dass herkömmliche Mittel, wie Sanktionen und „Strafen“ (alleine) keine wirksamen Handlungskonzepte sind. Sie geben keine Antwort auf die mangelnde soziale Kompetenz sowie die Rechtfertigungsstrategien der betroffenen Kinder und Jugendlichen. Auch die traditionellen Trainingskonzepte geraten ebenfalls im Umgang mit hocheskalierten Systemen an ihre Grenzen. Die entstehende Hilflosigkeit greift nicht selten auf die Berater:innen, Supervisor:innen sowie Fortbildner:innen über. Allen gemeinsam kann die eigene Präsenz verloren gehen.

Unser Weiterbildungs- und Präventionsprogramm orientiert sich an dem von Prof. Haim Omer (Uni Tel Aviv) und Prof. Arist von Schlippe (Uni Witten/Herdecke) entwickelten Konzept „Neue Autorität“, welches zu einem großen Teil auf der sozialpolitischen Idee und Methodik des Gewaltlosen Widerstandes von Mahatma Gandhi aufbaut. Bruno Körner und Martin Lemme haben es seit 2002 kontinuierlich zu einem systemischen Konzept weiterentwickelt. 

Die „Neue Autorität“ als systemisches Konzept findet aktuell immer mehr Verbreitung in Einrichtungen der Jugendhilfe, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, Organisationen wie auch in der Kommune.

Das Konzept beschreibt die Notwendigkeit, Autorität neu zu definieren und den verantwortlichen Erziehungspersonen Mittel an die Hand zu geben, um Regeln aufzustellen und deren Einhaltung wertschätzend anwenden zu können. Es bietet für Pädagog:innen und Eltern wichtige Anregungen, wie in herausfordernd erlebten Situationen die eigene Handlungsfähigkeit (wieder) hergestellt, erweitert und Entscheidungssicherheit gewonnen werden kann. Die verantwortlichen Erziehungspersonen lernen über die Haltung der Präsenz und durch die Interventionsmöglichkeiten im Konzept aus den „Machtkämpfen“ auszusteigen, Unterstützungssysteme zu nutzen und den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen mit Wertschätzung und Achtsamkeit zu begegnen. Dies ist notwendig, um den Kindern und Jugendlichen Sicherheit und Orientierung bieten zu können.

Eine Übersicht der einzelnen Methoden-Bausteine und Praxismodelle finden Sie hier.

Die theoretischen und praktischen Grundlagen auf die sich die Methoden-Bausteine unseres Fortbildungs- und Präventionsprogramms stützen, finden Sie in unserer Publikation „Gewaltprävention und soziale Kompetenzen in der Schule“ erschienen im Kohlhammer Verlag